Auszüge aus:
LEINUNG, S.; WÜRL, P.; WALTER, S.; SCHNEIDER, J.-P.; GÜTZ, U.:
Solitäre und multiple kartilaginäre Exostosen - Indikation zu operativen Maßnahmen?
In: INTERNISTISCHE PRAXIS: DIE ZEITSCHRIFT FÜR DEN INTERNISTEN
Heft 3/2000 S. 563 - 571
Auszüge aus S. 570:
"Multiple Exostosen sind eine hereditäre (vererbbare), erbliche Erkrankung, bei der typische chromosonale Veränderungen bekannt sind. Die Therapiebedürftigkeit
ergibt sich aus einer Größenzunahme und einer dadurch hervorgerufenen Kompression von Nachbarstrukturen. Sie ist also lokalisationsabhängig. Stammnahe (nah des Stammes (= Rumpf)) Exostosen neigen
zur Entartung. Ein Wachstum der Exostosen nach Abschluss der Kalzifikation (Kalkeinlagerung, Verkalkung) der Epiphysenfugen (Gewebeschicht eines Röhrenknochens, von dem das vorwiegende
Knochenwachstum ausgeht, Wachstumszone) gilt als Hinweis für eine maligne (bösartig) Entartung."
(... und ein Absatz vorher...:)
"Patienten mit multiplen kartilaginären Exostosen sollten in regelmäßiger klinischer Kontrolle bleiben. Vor allem stammnahe Lokalisationen haben ein Entartungsrisiko
und verdienen Aufmerksamkeit. Therapiebedürftig sind vor allem Osteochondrome am Körperstamm, alle anderen Lokalisationen nur bei Größenzunahme nach abgeschlossenem Körperwachstum, bei
Drucksymptomatik oder aus kosmetischen Gründen. Aufgrund der Eigenheit knorpeligen Gewebes, in einem Wundgebiet erfolgreich implantiert werden zu können und zu unbeherrschbarem Tumorwachstum zu
führen, sollten sie direkt am gesunden Knochen ohne iatrogene (durch den Arzt verursacht) Beschädigung abgetragen werden."
Erstveröffentlichung am 31.10.2000 - letzte Änderung/Überprüfung dieser Internetseite am 09.02.2017